Dorfkirche Roggenstorf

Zwischen Feldern, Wald und Hecken liegt wie hingegossen in die hügelige Landschaft Nordwestmecklenburgs das sehenswerte Bauerndorf Roggenstorf mit seiner wuchtigen Backsteinkirche. Der gewundenen Dorfstraße folgend, umrundet man den Kirchenhügel im weiten Bogen. Im Schatten alter Linden lädt das schlichte Gotteshaus zum träumen und meditieren ein. Gleich daneben finden sich ein kleiner Garten mit Buchsbaum und das Pfarrhaus mit dem aus alten Feldsteinen gepflasterten romantischen Hof.

Roggenstorf

Das schlichte Kircheninnere mit seinen taubenblauen Bänken, dem gemauerten Altar und seinem einfachen Kruzifix wirkt im steten Dämmerlicht einfach und freundlich. Hier gibt es keine großen Kunstwerke zu bestaunen, nur die alten Backsteine zu berühren, die seit 700 Jahren die Lieder und Gebete der Menschen schützen, die diese Kirche besuchen.

Roggenstorf_innen

Die Roggenstorfer Kirche gelangte im Frühsommer 1851 zu einiger Berühmtheit, als der große plattdeutsche Dichter Fritz Reuter hier seine Luise heiratete. Sie war die Tochter des hiesigen Pastors. Eine Gedenktafel am Pfarrhaus erinnert an diese Begebenheit und im romantischen Pfarrgarten mit seinen alten Obstbäumen steht die wieder hergerichtete Liebeslaube der Reuters: eine schlichte, wettergegerbte Holzbank unter einem schattenspendenden Lindenspalier.

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Fritz Reuter war einer der erfolgreichsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts.

Seine Lebenseinsichten sind bis heute sprichwörtlich:

"Nimm di nicks vör, den sleiht di nicks fehl!"

 

Und zu guter Letzt gibt er den Seinen wie auch uns Nachgeborenen einen bedenkenswerten Vers mit auf den Weg:

"Wenn einer kümmt un tau mi seggt:

Ick mak dat allen Minschen recht,

Denn segg ick: Leiwe Fründ, mit Gunst,

Oh, lihrens' mi doch des swore Kunst!"